Lange genug habe ich warten müssen, aber morgen in der Früh ist es wieder so weit: Es kommen 3,3kg Schweinenacken in die Kugel um zu Pulled Pork zu werden.
Zuvor habe ich das gute Stück während der Vorbereitung abgelichtet…
Da mir unser Freund außen zu viel Fett angesetzt hat, wurde das noch soweit es gut möglich war entfernt – schließlich ist innen drin immer noch genug davon, wir hatten ja grad erst Weihnachten und die guten Vorsätze sind noch nicht dahin…
Nun noch fix eingesenft und mit Ankerkraut’s Pull That Piggy gerubbt, bevor es frischhaltefoliert in den Kühlschrank wanderte.
Normalerweise mische ich die Rubs selber an, dieses Mal wollte ich mich aber mal woanders inspirieren lassen und das vorläufige Ergebnis kann sich sehen und riechen lassen. Die Vorfreude ist groß, daher hab ich mich direkt noch zu einem Selfie mit Fleisch verleiten lassen…
Da ich den Minionring nicht schlaftrunken morgen früh um 4:30 zusammenbasteln wollte, habe ich das direkt noch gestern Abend gemacht. Nicht ganz so sorgfältig wie in meiner Anleitung zum Aufbau des Minionring, nichtsdestotrotz wird er uns gute Dienste erweisen.
Entgegen der weitläufigen Meinung im GSV-Forum kann ich nichts schlechtes über die Weber Long Lasting sagen und ich verwende die Briketts sehr gerne für Long Jobs… und so wie es aussieht, lassen sie mich auch dieses Mal nicht im Stich. Der Ring ist aus einem 3kg Sack, mal sehen wann und ob ich nachlegen muss.
Früh am nächsten Morgen…
Während der Anzündkamin beim Erwachen des Morgens (Langzeitbelichtung for the win) nun vor sich hinglühte, habe ich drinnen noch mal schnell den Stargast betäubt und ein wenig nachgerubbt.
Drei Hickory-Klötze mit rein, die glühenden Kohlen drauf (das waren ca. zwölf Stück, um den Grill bei 3 Grad Außentemperatur zum Laufen zu bekommen), Rost drauf und dann hieß es “Manege frei”!
Gestartet um 5:45 Uhr, mit 12 Grad Kern- und 105 Grad Garraumtemperatur.
Etwas später…
Um 10:30 Uhr sind es immerhin schon 63 Grad Kerntemperatur und 99 Grad Garraumtemperatur. Ich peile an, die Kollegen in den Abendstunden zu verköstigen – insgesamt sieht es inklusive eingeplanter Plateau- und Ruhepahse bisher ganz gut aus.
Um 13 Uhr war in etwa Halbzeit und wir haben seit guten zwei Stunden Plateau bei konstant 67 Grad Kerntemperatur. Da mir die Garraumtemperatur langsam auf 90 Grad abgesackt ist und ich sie auch nicht wieder hochgeregelt bekommen habe, habe ich flott nen neuen Anzündkamin mit sechs Briketts gestartet. Nun sind es wieder ca. 105 Grad in der Kugel und ich konnte den Protagonisten noch mal im Werdeprozess ablichten – die Kugel musste ja eh auf…
Die Soße und Buns sollten auch noch entstehen, Zeit war ja genug da…
Die gute Nachricht: Die Garraumtemperatur war den ganzen Nachmittag über konstant bei 120 Grad – die schlechte Nachricht: Das Schweinchen war ebenso konstant. Es hat gute fünf Stunden gebraucht, um von 70 auf 80 Grad zu klettern. Da die Gäste um 19 Uhr dazustoßen sollten und ich niemanden hungrig warten lassen wollte, wurde es also Zeit für Plan B…
Um ca. 18 Uhr habe ich das Fleisch in Backpapier eingepackt und mich an die Zubereitung eines Zwischensnacks gemacht: Hack, Bacon und Käse waren noch im Kühlschrank und wurden zu Chili-Cheese-Moinkballs.
Wie man sieht ist die Erstellung super einfach, die Moinkballs schmeckten sehr gut und waren als Überbrückung super geeignet. Hier gibt es auh das Rezept für die Chili-Cheese Moinkballs.
So, noch mal frische Briketts angezündet und nachgelegt, weil ich jetzt sowohl für die Moinkballs als auch das Pulled Pork eine etwas höhere Temperatur gebrauchen konnte. Eine halbe Stunde später war es dann soweit und der Fleisch-Aperitif konnte serviert und verputzt werden.
Aber weiter im Text: Die Buns hatte ich ja einige Zeit vorher erstellt, so dass sie leider etwas zu lange Zeit zum weitergehen hatten.
Die Brötchen waren schon vor dem Anheizen des Backoffens zu einer stattlichen Größe gewachsen und gingen dann leider durchs Backen etwas ein. Geschmacklich und fluffigkeits-technisch alles super, aber eher Fladen als Buns.
Um 20:45 Uhr – also 15 Stunden nach dem Auflegen – war es dann soweit: Das Maverick meldete 85 Grad Kerntemperatur und wir konnten den Meteoriten bergen.
Der Rest war einfach super lecker :)
Die lange Wartezeit hatte sich ausgezahlt: Vom innen liegenden Fett war so gut wie nichts mehr übrig…
Dazu gab es Gurken und Cole-Slaw, den ein Kollege gemacht hat – alles zusammen ist dann der Lohn für die Mühen und all die Arbeit wert :)
Zu guter Letzt und weil ich Urlaub und Lust drauf hatte, gibt es hier noch mal ein Diagramm mit den Temperaturen im Dreiviertelstunden-Takt: Jedes Pulled Pork ist anders und so wirklich planen lässt sich nichts, aber vielleicht hilft es ja zur Orientierung den Leuten, die es zum ersten mal machen.