Als Vorbereitung auf das traditionelle Ostergrillen wollte ich aus der Landschlachterei Gerwinat eigentlich nur ein paar leckere Käsewürste besorgen. Von den Würsten habe ich ja bereits im Beitrag zum Ankerkraut Meating 2016 geschwärmt. Da ich aber nach den Worten von Jörn “noch groß und stark werden” muss, schnürte er mir dazu ein Care-Paket. Dieses enthielt unter anderem das tolle Dry Aged Porterhouse Steak, um das es in diesem Bericht gehen soll …
Werfen wir also einen Blick auf das Ausgangsmaterial: Ein wunderbares Porterhouse Steak von der Simmentaler Färse, sechs Wochen trocken gereift.
Was ist der Unterschied zwischen dem wohl etwas besser bekannten T-Bone und einem Porterhouse Steak? Beide Steakarten sind generell sehr ähnlich und bestehen aus den gleichen zwei Muskeln: Filet und Roastbeef. Das Porterhouse wird aus dem hinteren Teils des Rinderrückens geschnitten und hat dadurch einen größeren Filet-Anteil als das T-Bone Steak, an dem nur wenig Filet vorhanden ist.
Dieses Exemplar hier war knappe drei Finger dick, so wie es sich für ein vernünftiges Steak gehört – zumindest wenn man es gerne medium rare bis medium mag.
Das Porterhouse Steak grillen
Knappe zwei Stunden vor dem Grillen habe ich das Porterhouse Steak aus dem Kühlschrank genommen, damit es Raumtemperatur annehmen konnte. Etwa eine halbe Stunde, bevor es auf dem Rost Platz nahm, habe ich den Fettanteil am Roastbeef eingeschnitten und diesen, sowie den Rest des Steaks, ordentlich gesalzen. Dadurch bildet sich später beim Grillen eine super Kruste.
Wie ich bereits im Beitrag zum Tomahawk Steak grillen beschrieben habe, so braucht man natürlich auch in diesem Fall hohe Temperaturen, um das Porterhouse Steak zu grillen: Zwei prallvolle Kohlenkörbe sorgen für etwa 300 Grad auf dem Rost.
Apropos Rost: Hier habe ich den emaillierten Gußrost von meinem Weber Q 1000 zur Hilfe genommen, um für ein schönes Branding zu sorgen. Mit seinen dicken Rippen eignet es sich ideal zum Grillen von Steaks. Das Rost habe ich für ein paar Minuten direkt auf das eigentliche Grillrost des Kugelgrills gelegt, damit es auf Temperatur kommen konnte. Als dies dann der Fall war, konnte das Spektakel starten …
Das Steak würzen
Auf jeder Seite wurde das Porterhouse Steak für jeweils 90 Sekunden gegrillt und dabei nach der Hälfte der Zeit um 45 Grad gedreht, um das typische Branding mit Rautenmuster zu bekommen.x
Sobald das Steak dann für drei Minuten direkt gegrillt war, folgte das Garen im indirekten Bereich: Dazu habe ich einen der Kohlekörbe aus dem Grill genommen, damit das Steak nun schonend in Richtung 54 Grad Kerntemperatur gebracht werden konnte (entspricht dem Gargrad medium-rare).
Sowohl Filet als auch Roastbeef wurden mit den beiden Fühlern meines Maverick Grillthermometers verkabelt, um die Kerntemperaturen der beiden Fleischstücke zu überwachen, während sie im geschlossenen Kugelgrill gar zogen. Gute 15 Minuten später war es dann so weit und das Steak hatte die 54 Grad erreicht.
Nach wenigen Minuten Ruhephase war es dann Zeit für den Anschnitt und in diesem Fall auch das feierliche Anrichten. Da so ein Steak für sich spricht, gab es dazu lediglich ein wenig Tomaten-Mozzarella-Salat, sowie etwas Kartoffelstampf. Letzteres habe ich mit einer Spritztülle auf eine Salzplanke gegeben und während der Garphase mit im Kugelgrill angekrosst.
Das Steak würzen
Das Porterhouse Steak wurde lediglich noch mit etwas 9 Pfeffer Symphonie gekrönt und war wirklich super. Das Filet war butterzart, das Highlight für mich aber der Roastbeef Teil: Sehr geschmacksintensiv und mit dem knusprig gegrillten Fett ein wirkliches Erlebnis.
Wer nun einen wässrigen Mund bekommen hat und ein ähnliches Steak genießen möchte, dem rate ich, sich mit Jörn von der Landschlachterei Gerwinat in Verbindung zu setzen. Der ein oder andere von euch kennt Jörn vielleicht schon aus unserem gemeinsamen Video zum Thema Wie entsteht eine Bratwurst?. Sein Dry Age Reifeschrank enthält einige Köstlichkeiten und ein Besuch der Landschlachterei lohnt sich definitiv!
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