Seit kurzem bin ich im Besitz eines Dutch Oven Sets: Der Preis war einfach zu gut und ich konnte nicht widerstehen. Für gut 60 EUR kam ich an das 7-teilige Dutch Oven Set. Eine Menge Gusseisen für das Geld. Bevor man aber loslegen kann, muss man den Dutch Oven einbrennen …
Das Set bestehend aus Dutch Oven (inklusive Ständer und Deckelheber), Topf, Pfanne und beidseitg-nutzbarer Grillplatte kommt praktischerweise in einer recht robusten Holzkiste daher, in der sich das Gusseisen-Grillspielzeug nach getaner Arbeit auch komfortabel verstauen lässt.
Im Auslieferungszustand ist das Zubehör noch nicht eingebrannt, so dass man dies selbst übernehmen muss. Das Einbrennen versieht das Gusseisen mit einer Patina, die als Schutzschicht gegen Anbrennen und Rost dient. Es empfiehlt sich, die einzelnen Bestandteile des Sets vor der ersten Nutzung einzubrennen. Danach muss dieser Vorgang bei richtiger Handhabung und Pflege nicht wiederholt werden.
Wie brennt man Gusseisen ein?
Für das Einbrennen des Dutch Ovens brauchen wir zwei Dinge: Das richtige Fett und hohe Hitze. Als Fett eignet sich alles, was die hohen Temperaturen übersteht ohne zu verbrennen: Also beispielsweise Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Kokosfett. Olivenöl kommt nicht in Frage, weil dessen Hitzepunkt zu niedrig ist. Mein Favorit für die Prozedur ist dabei Palmin (Kokosfett), weil man es gut verteilt bekommt. Alternativ würde ich zu Rapsöl greifen.
Idealerweise ist ein Kugelgrill zur Hand, in dem man die gewünschte Temperatur von 200-220 Grad herstellen kann. Das wäre natürlich auch im Backofen möglich, allerdings kann das die Küche versauen. Es kommt dabei zu durchaus viel Rauchentwicklung – diese Aktion macht man also am besten unter Freiluft.
Das gab mir auch die schöne Gelegenheit, meinen Weber Master Touch mal wieder ordentlich freizubrennen. Nach den vielen Long Jobs in jüngster Vergangenheit gab es also auch mal wieder ordentlich Holzkohle in die Kugel.
Den Dutch Oven einbrennen
Wie man sieht passt das Set im Ganzen in einem Rutsch unter die Kugel. Ich habe die Nutzflächen der Teile für den ersten Gang dick mit Palmin eingerieben. Die Töpfe und Pfannen wurden bewusst mit der Öffnung nach oben abgestellt, damit das Fett nicht in die glühende Holzkohle tropft.
Wie man auf dem kommenden Bild sieht, hat der Grill auch recht schnell den umliegenden Schnee abgetaut ;)
Nach ca. einer halben Stunde habe ich die Bestandteile kurz vom Grill genommen, um sie ringsum mit Sonnenblumenöl einzureiben und dann mit der Öffnung nach unten wieder auf das Rost zu stellen.
So habe ich den Grill dann bis zum Erlöschen der Kohle für etwa drei Stunden durchfeuern und anschließend die Teile in der Kugel langsam abkühlen lassen. Danach noch kurz abgeputzt, die Reste von überschüßigem Fett entfernt und alles fein säuberlich in der Kiste verstaut. Nun wartet das Set auf seine erste Nutzung.
Pflege des Dutch Ovens
Die durch das Einbrennen geschaffene Schutzschicht erleichtert auch die Pflege des Dutch Ovens: Es reicht vollkommen aus, Essensreste zu entfernen und den Topf mit heißem Wasser zu reinigen. Man kann auch gut Plastik- oder Holzspatel benutzen, um Angetrocknetes zu lösen. Wichtig ist lediglich, dass kein Spülmittel verwendet wird: Das würde die Patina zerstören und die ganze Prozedur zunichte machen.
Nach dem Säubern trocknet man das Gusseisen ab. Man kann es darüber hinaus noch mit einer dünnen Schicht Öl einreiben, bevor es wieder in den Schrank oder die Kiste wandert.
Fazit
Das Einbrennen im Kugelgrill ist eine saubere und recht unaufwändige Angelegenheit und lohnt sich: Man steigert dadurch die Lebensdauer der Gusseisenteile. Insgesamt macht das ganze Dutch Oven Set einen sehr guten Eindruck. Die Verarbeitung ist überzeugend: Töpfe und Pfanne sind plan, so dass sie sich auch problemlos für den Herd eignen.
Für die Einweihung des DOpfs habe ich schon eine Idee – sobald ich sie in die Tat umgesetzt habe, lasse ich es euch wissen…