Das doch eher mittelprächtge Wetter hätte mich heute schon fast dazu verleitet, das Spiel von der ich hier berichten möchte im Backofen anzusehen – dann jedoch hätte ich hier nichts zu erzählen gehabt und schließlich hab ich Urlaub und mich seit gestern drauf gefreut… also her mit dem Anzündkamin und ab dafür.
Während sich der SV Brikett-Holzkohle für das heiß ersehnte Spitzenspiel im Bremer Hexenkessel aufwärmt, galt es, die sich noch in der Kabine befindenden Spieler von Borussia Schenkel anzukleiden.
Zeugwart Manni “Magic” Dust hatte ganze Arbeit geleistet und kleidete die Sturmspitze, sowie das gesamt Mittelfeld in das von ihm persönlich entworfene, rote Heimtrikot. Für Furore sollte auch sein taktisches Verwirrspiel sorgen, die Hintermannschaft samt Torwart in ein an Dalmatiner erinnerndes Gewand zu hüllen.
Der Blick auf die Stadionuhr verrät: Es ist 14:30 Uhr – die Stimmung ist aufgeladen, Zeit zum Anpfiff!
Die heimischen Ultras lassen es sich nicht nehmen und Zünden eine Ladung Buchen-Bengalos beim Einlaufen ihrer Mannen.
Es folgen der im Vorfeld stattgefundenen Action nicht gerechtwerdende 45 erste Minuten, die ohne nennenswerte Vorkommnisse vor sich hinplätscherten. Doch noch vor dem Anpfiff der zweiten Hälfte wendet sich das Blatt: Aufgeheizt vom frenetischen Jubel der Zuschauer kommt es beim Wiedereinlauf zu Tumulten, Rauferei und schließlich Handgemenge zwischen den Spielern.
Da der Schiedsrichter den Ursprung der Auseinandersetzung nicht ausmachen kann, sieht er sich gezwungen, die Spieler reihenweise zu verwarnen: So erhält der Großteil der Heimmanschaft die Dunkelrote Karte, deren Farbe ein wenig an Barbeque-Soße erinnert. Ebenso mit Gelb verwarnt wird der hintere Teil der Mannschaft, der es nicht lassen konnte, seinen Honig-Senf dazuzugeben.
Damit war das Aus besiegelt: Durch die Anzahl der Verwarnungen geschwächt, geriet Borussia Schenkel innerhalb kürzester Zeit ins Hintertreffen, gegen den nun heiß aufspielenden SV Brikett-Holzkohle.
Erst kurz vor Schluß kommt der Befreiungsschlag, so dass sich die beiden Teams am Ende mit einem fairen Unentschieden trennen.
Das Sportgericht, was direkt im Anschluß der Partie tagte, befand die Heimmannschaft für ausgesprochen lecker, so dass man sich bereits jetzt auf das Rückspiel freuen kann.
Schreibe einen Kommentar